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Quick response – aber langsam
Hat dich ein Bierdeckel auf diese Seite geführt? Hurra, dann ist unser Experiment geglückt: Wir haben mit Hilfe einer fast ausgestorbenen Technik die digitale mit der analogen Welt verbunden. Wie das genau vonstattenging, lest selbst und erzählt es weiter.

Zeichen der Zeit
Unter diesem Titel luden das Polygrafen Kollektiv Leipzig und der Gestalter, Buchdrucker und Verleger Klaus Raasch aus Hamburg am 4. August 2022 zu einem ganz besonderen Filmabend ein. Für zwei Stunden begaben sich 30 Gäste auf eine Reise an längst verlassene Orte der Schwarzen Kunst und in die Welt der Zeichen. Wie das unter Asche verborgene Pompeji lebten die Imprimerie Nationale, die französische Staatsdruckerei in Paris und die bedeutendste Fremdsprachendruckerei Europas – J.J.Augustin in Glückstadt – noch einmal auf und wurden zum Leuchten gebracht. Das LURU-Kino in der Baumwollspinnerei bot dafür die perfekte Kulisse.

Hieroglyphen-Satz
Dieter Seppelt, einer der letzten amtierenden Schriftsetzer und ehrenamtlicher Mitarbeiter im Museum für Druckkunst in Leipzig hat seine Fremdsprachensatzarbeit für einen vierzeiligen Hieroglyphensatz dokumentiert. Wer sich selbst mal im Handsatz probiert hat, kann die Herausforderung erahnen. Das Ergebnis hat in der Kabinettausstellung „Neue Wege zu alter Weisheit. Hieroglyphen im Buchdruck“ seinen Platz gefunden.

Handsatz intensiv
Die unverbindliche Nachfrage beim Ehrenämtler Dieter Seppelt im Innenhof des Museum für Druckkunst, welche Übungen denn so ein Setzerlehrling absolvieren muss, endete für mich und vier weitere ahnungslose Interessierte in einem intensiven Handsatzkurs. In insgesamt acht Schulungseinheiten von jeweils 1,5 Stunden haben wir quasi im Schnelldurchlauf einen Einblick in das Setzerhandwerk bekommen. Es ist wie so oft, die Dinge, die wir nicht sehen, machen die meiste Arbeit. Ulrike beschreibt das ganz treffend in ihrem kleinen Erfahrungsbericht.

Ritzen, Ätzen, Drucken
Im Mai 2021 hat uns der Maler, Grafiker, Drucker und Musiker André Uhlig in seine Werkstatt in die Neue Straße 18 in Radebeul zu einem Tiefdruckworkshop eingeladen. Sechs Polygrafen sind der Einladung gefolgt und hatten die Möglichkeit, ihre künstlerische Ader zu entdecken. Wobei, ganz ohne handwerkliches Geschick und Kenntnisse der entsprechenden Technik ging es dann doch nicht.