Die Idee, eine Art „Druckerstammtisch“ ins Leben zu rufen und damit zur aktiven Förderung der Druckkunst einzuladen, spukte mir schon lange durch den Kopf. Ich wollte alle Kollegen und Partner, die mir ans Herz gewachsen sind und mit denen ich beruflich viel zu tun hatte, zusammenbringen – mal ohne Zeitdruck, abseits gemeinsamer Aufträge und Projekte fachsimpeln. Mir war bewusst, dass wir alle mit unserer Arbeit schon sehr ausgelastet sind. Umso gespannter war ich darauf zu sehen, wie viele meiner Einladung folgen würden und wurde positiv überrascht. Am Ende kamen 21 Personen am 19. Januar 2017 ins Museum für Druckkunst nach Leipzig. Die Kombination aus produzierender Werkstatt und Museum, in der Industriekultur lebendig und 500 Jahre Druckgeschichte erlebbar gemacht werden, war aus meiner Sicht der perfekte Ort für die Zusammenkunft und damit die Geburtsstunde des Polygrafen Kollektivs.
Zur Einstimmung wurden wir von Susanne Richter, Christine Hartmann und Reiko Stoye durchs Museum geführt, die ein oder andere Maschine angeschaltet und viele unserer Fragen beantwortet. Natürlich wurde auch gleich die Gelegenheit genutzt, die Gesellschaft zur Förderung der Druckkunst Leipzig e.V. vorzustellen. Die Ziele des Vereins, siehe Satzung, entsprechen genau unserem Anliegen: „[…] vorhandene Technikfeindlichkeit abzubauen, Berufsstolz zu fördern und die Menschen mit den herausragenden Leistungen der Stadt Leipzig wie auch des graphischen Gewerbes vertrauter zu machen.“
Beim anschließenden geselligen Teil war nun ausreichend für Gesprächsstoff gesorgt. Der Abend war lang und wir sind mit vielen Ideen im Kopf auseinandergegangen. Es ist uns gelungen, jede Menge „Expertise“, wie es Stephan Malis so schön formulierte, an einen Tisch zu bringen. Der Startschuss zum gewünschten Austausch war gefallen. Aber lest selbst in den Artikeln, was wir seit dem alles unternommen haben!
Text: Ilka Zoche / Fotos: Markus Lange